Auf dem Vaihinger Weitfeld fand am vergangenen Wochenende der erste Segelflugbetrieb der Saison statt. Bei strahlendem Sonnenschein absolvierten die Segelflieger des Flugsportvereins Vaihingen/Enz e.V. (FSV) ihre jährlichen Überprüfungsflüge, um dann richtig „durchzustarten“. Zahlreiche Spaziergänger gesellten sich dazu, um die Starts und Landungen zu verfolgen und die ersten ließen es sich nicht nehmen, einen Schnupperflug zu machen.
Für den einen oder anderen Piloten erschien die Winterpause viel zu lang. Während die Flugschüler zunächst mit Fluglehrer vor allem kürzere Flüge in Flugplatznähe machten, unternahmen die erfahreneren Piloten bereits längere Streckenflüge: Die Aufwinde, die die Frühlingssonne beim Erwärmen des Erdbodens erzeugte, und der leichte Hangwind ließen Flüge von mehr als zweieinhalb Stunden zu.
Vor allem die Jüngeren hatten es kaum erwarten können, wieder fliegen zu dürfen: „Ich hatte fast vergessen, wie schön das ist!“, ließ ein vierzehnjähriger Flugschüler am Montag nach seiner ersten Platzrunde des Jahres verlauten. Bei seinem zweiten Start wollte er dann tatsächlich am liebsten gar nicht mehr landen und hielt sich – mit Unterstützung seines erfahrenen Fluglehrers – gleich eine halbe Stunde am Himmel.
Bis in den Herbst hinein findet nun bei gutem Wetter wieder an Sonn- und Feiertagen Segelflugbetrieb auf dem Weitfeld statt. Der Bereich um den Flugplatz muss dabei großräumig abgesperrt werden: Die über einen Kilometer langen Schleppseile der Winde, mit denen die Segelflugzeuge an den Himmel gezogen werden, sollen schließlich niemanden verletzen.
Für die selbststartenden Flugzeuge des Vereins – den roten Motorsegler und das Ultraleichtflugzeug „Sina“ – ist eine großräumige Absperrung nicht nötig. Sie starten und landen auf den Wiesen des Fluggeländes. Da das Segelfluggelände in den offiziellen Luftfahrtkarten als Landeplatz vermerkt ist, muss prinzipiell jederzeit damit gerechnet werden, dass ein Segelflugzeug hier landet oder andere Luftfahrzeuge, etwa im Falle einer Sicherheitslandung. Aus Sicherheitsgründen müssen daher im Bereich der Start- und Landeflächen Schilder angebracht werden, die Fußgänger auf ein offizielles Fluggelände hinweisen.
Jedes Frühjahr, vor dem Start der Flugsaison, werden die Flugzeuge von einem offiziellen Prüfer genaustens überprüft – sozusagen ein Flieger-TÜV. Aufgrund des intensiven und genauen Vorgehens kann dies mehrere Stunden pro Flugzeug in Anspruch nehmen.
Zudem steht in den ersten Wochen der Flugsaison das Stopfen von Mäuse- und Hundelöchern an, welche sich über die Wintermonate angesammelt haben. Die ersten Mäharbeiten werden von den Vereinsmitgliedern absolviert und die Landeflächen gewalzt, sodass die Flugzeuge sanft auf dem Boden aufsetzen können. So steht einem reibungslosen Flugbetrieb 2023 nichts im Wege.
Wer Fragen zum Flugbetrieb hat oder die Heimat einmal aus dem Segelflugzeug bewundern möchte, kann sich jederzeit an den FSV Vaihingen/Enz wenden oder am Schaukasten beim Clubheim informieren.